Urlaub planen und nehmen als Freelancer | Ratgeber | freelancermap

Auch Freelancer brauchen Urlaub — 5 Tipps

2. August 2024 / 5 Min /
Freelancer-Urlaub

Auch wenn es für Freelancer keinen bezahlten Urlaub gibt, ist es wichtig, dass sie sich Auszeiten nehmen. Was vor der Urlaubszeit erledigt werden sollte und wie man als Selbstständiger seinen Urlaub trotz hoher Verantwortung genießen kann, verraten wir in diesem Beitrag.

Als Freiberufler kann einen schnell das Gefühl überkommen, die Arbeit würde nie weniger werden. Immer gibt es etwas zu tun, was sich auch in den durchschnittlichen Freelancer-Arbeitszeiten widerspiegelt: Laut dem Freelancer Kompass 2025 arbeiten Freelancer im Schnitt 40 Stunden pro Woche. Das ist zwar kaum mehr als die durchschnittliche Arbeitszeit von festangestellten Arbeitnehmern, dennoch bekommen diese immerhin durchschnittliche 28,3 bezahlte Urlaubstage pro Jahr – Freelancer nicht.

Urlaubs-Fakten für Freelancer
59 % der befragten Freelancer empfinden Ausfallzeiten, wie unbezahlten Urlaub als strukturellen Nachteil der Selbstständigkeit (Quelle: Freelancer-Kompass 2025)

Im Schnitt nehmen sich Freelancer zwar gemäß Studie 27 Tage Urlaub im Jahr, doch das gestaltet sich in der Realität häufig schwieriger als gedacht. Kurz vor der geplanten Auszeit meldet sich noch ein Kunde, der dringend Hilfe braucht. Die Anfrage für das Projekt ist zwar kurzfristig, aber das Projekt ist äußerst lukrativ. In so einer Situation ist an eine Auszeit eigentlich nicht zu denken.

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Doch Urlaub hat bekanntlich einen positiven Effekt auf die Produktivität und Kreativität. Wie man trotz Selbständigkeit in der Urlaubszeit einen kühlen Kopf bewahren und mit vollgeladenen Akkus an den Schreibtisch zurückkehren kann, verraten wir in unseren Tipps für die wichtigsten To-dos, die man vor einem entspannten Urlaub als Freelancer erledigen sollte.

5 Tipps und Tricks: Was ist vor dem Urlaub zu tun?

Um den Urlaub möglichst entspannt antreten zu können, sollten Freelancer auf einiges achten und bestimmte Dinge erledigen, wie zum Beispiel:

  • Urlaub im Voraus planen (in Phasen einer schwächeren Auftragslage)
  • Ein eigenes Urlaubskonto einrichten
  • Kunden über den bevorstehenden Urlaub informieren
  • Connections als Vertretung organisieren
  • Auszeit genießen (klingt banal, ist aber unser wichtigster Tipp!)

Was es bei den einzelnen Tipps und To-dos genau zu beachten gibt, klären wir jetzt ganz im Detail.

Tipp 1: Den Urlaub im Voraus planen

Wann der richtige Zeitpunkt für eine Auszeit ist, können Freelancer meistens durch Beobachtungen der Vorjahre und eine detaillierte Jahresplanung abschätzen, wann ihre Arbeit mehr und wann weniger nachgefragt wird. Dementsprechend würde es sich für Selbständige anbieten, ihre freie Zeit in einen weniger nachgefragten Zeitraum zu legen.

Da Freelancer sonst stets mit Akquise, Projektarbeit und der Buchhaltung beschäftigt sind, kann es schwerfallen einen bestimmten Zeitrahmen abzustecken. Jedoch ist das Festlegen eines Zeitraums wichtig, um Projekte vor dem Urlaubsantritt abzuarbeiten und Deadlines einhalten zu können. So kann die Mehrarbeit nach der Auszeit in Grenzen gehalten werden. Dazu kommt, dass Vorfreude bekanntlich die schönste Freude ist!

Tipp 2: Budgetplanung für Reisen und Urlaubszeit

Unbezahlter Urlaub gehört unbestritten zu den größten Nachteilen des Freelancer-Daseins. Deswegen müssen Urlaubstage in der Berechnung des Stundensatzes unbedingt berücksichtigt werden. Dazu kann es von Vorteil sein, sich ein Urlaubskonto einzurichten, auf das monatlich ein fixer Betrag eingezahlt wird, sodass ausreichend Rücklagen für den wohlverdienten Wunschurlaub bereitliegen.

Tipp 3: Kunden proaktiv über bevorstehenden Urlaub informieren

Eine frühzeitige und offene Kommunikation ist auch hier wichtig. Sobald der Zeitrahmen für den geplanten Urlaub festgesteckt ist, sollten die Kunden, beispielsweise per Mail, informiert werden. Dabei sind vier Wochen vorher ein guter Richtwert. Denn so bleibt genügend Zeit, dringende Anliegen vorzuziehen und Projekte oder Arbeitsschritte gegebenenfalls zu verschieben.

Die Signatur der eigenen E-Mail oder die eigene Website eignen sich gut für einen Reminder für die Kunden mit den genauen Daten der Abwesenheit. Während des Urlaubs sollten Freelancer eine automatische Abwesenheitsnotiz innerhalb ihres Mailprogramms einrichten, um möglichen Missverständnissen entgegenzuwirken.

tipp

Manchmal kann es von Vorteil sein, die “offizielle” Urlaubszeit um zwei Tage vorzuverlegen, sodass eventuell liegengebliebene Aufgaben noch entspannt vor dem Urlaub erledigt werden können und sich die Mehrarbeit nach der Auszeit in Grenzen hält.

Tipp 4: Freelancer-Kollegen als Vertretung organisieren

Sich mit den Kollegen gut zu stellen, schadet nie. In Krankheitsfällen als auch in der Urlaubszeit zahlt sich ein stabiles Netzwerk aus. Bieten Freelancern anderen Kollegen ihre Hilfe an, können sie meist auch damit rechnen, eine Urlaubsvertretung zu bekommen. Dies kann bei Kunden nützlich sein, die zwingend versorgt werden müssen und wo das Projekt keine Auszeit erlaubt. Wer nicht tagesaktuell für seine Kunden bereitstehen muss, schafft es auch ohne Vertretung.

Tipp 5: Die Auszeit genießen

„Den Urlaub genießen“. Das mag banal klingen – aber viele Freelancer plagt aufgrund des Verdienstausfalls das schlechte Gewissen während des Urlaubs. Dabei leisten Freelancer das ganze Jahr über wichtige Arbeit und haben sich dementsprechend auch eine Auszeit verdient. Es hilft, im Hinterkopf zu behalten, dass Urlaub wichtig ist, um auch in Zukunft kreativ und leistungsfähig zu sein.

Um die Auszeit in vollen Zügen genießen zu können, ist darauf zu achten, nicht unnötig Arbeit mit in die freie Zeit zu nehmen. Das heißt konkret: E-Mail Benachrichtigungen auf dem Handy ausschalten und wenn möglich keinen Laptop mitnehmen. Falls zwingend doch Arbeit im Urlaub anfällt, sollten Freelancer diese auf eine möglichst kurze Zeit, wie eine feste Stunde am Tag, beschränken.

Lese-Tipp: Wer im Urlau nicht auf die Arbeit verzeichten kann oder möchte, kann über eine sogenannte „Workation“ nachdenken und so den Urlaub von der Steuer absetzen.

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