Projektausschreibungen: Die 7 häufigsten Fehler

Die Suche nach einem passenden Projekt gestaltet sich für Freelancer nicht immer leicht. Das liegt nicht selten an der Projektausschreibung der Auftraggeber. Wir von freelancermap haben unsere Freiberufler für den Freelancer Kompass 2025 gefragt, welche Kriterien auf jeden Fall dazu führen, dass sie sich nicht bewerben. Wichtig für alle Auftraggeber, denn hier können sie eine Menge dazulernen.
Das Wichtigste im Überblick
- Faire Bezahlung: 77 % der Freelancer lehnen Projekte mit zu niedrigem Stundensatz ab, denn: Qualität hat ihren Preis.
- Klare Ausschreibungen: Unklare oder unpassende Projektbeschreibungen schrecken 73 % der Bewerber ab.
- Flexibilität: Über die Hälfte der Befragten (56 %) bevorzugt Remotearbeit.
- Der gute Ruf: 20 % der Freelancer meiden Unternehmen mit schlechter Reputation oder fehlender Zuverlässigkeit.
- Transparenz: Detaillierte Informationen zu Aufgaben, Skills und Rahmenbedingungen sind entscheidend für mehr (und bessere) Bewerbungen.
Die häufigsten Fehler in Projektausschreibungen
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Eine gute Projektausschreibung kann über die Anzahl und Qualität der Bewerbungen entscheiden. Genauso wie Fehler und unpassende Beschreibungen dazu führen können, dass die erwünschten Bewerber ausbleiben. Was eine gute Projektbeschreibung ausmacht, verraten wir hier.
Doch was sind nun die häufigsten Fehler – die No-Gos, die Unternehmen unbedingt vermeiden sollten? Wir haben unsere Freelancer befragt und so haben sie geantwortet. Alle Daten im Detail gibt es im Freelancer-Kompass.
Niedriger Stundensatz
Unbestritten auf Platz 1 der absoluten No-Gos in Sachen Projektausschreibung: Ein zu niedriger Stundensatz. Für 77 % der Befragten kommt eine Bewerbung nicht infrage, wenn der Auftraggeber schon in der Ausschreibung geizig wirkt.
Wer auf der Suche nach einem guten Freelancer ist, muss auch den Preis für einen guten Freelancer zahlen. Für gute Arbeit schlechtes Geld zu bezahlen, macht von Anfang an einen schlechten Eindruck und hält Auftraggebern die guten Bewerber auf jeden Fall vom Leib.
Im Durchschnitt verlangen Freelancer auf freelancermap knapp 104 Euro die Stunde. Das variiert aber stark nach Branche und Tätigkeit.
Projekt passt nicht zu den eigenen Fähigkeiten

Für 73 % der Befragten kommt kein Auftrag zustande, wenn sie das Gefühl haben, nicht ganz zu der Ausschreibung zu passen. Genau deshalb ist eine ausführliche und detailreiche Projektbeschreibung auch so wichtig. Und: Was genau die Kunden vom Freelancer erwarten sollte detailreich ergänzt sein.
Remote-Anteil
Wenn es um Aufgaben geht, für die der Freiberufler unbedingt vor Ort sein muss, ist von Auftraggeber-Seite natürlich wenig zu machen. Dennoch ist das ein No-Go für ganze 56 % der von uns Befragten.
Für alle anderen Dinge sollten Auftraggeber den Bewerbern die Möglichkeit bieten, im Homeoffice zu arbeiten. Das sorgt für eine deutlich größere Auswahl an Bewerbern für das Projekt und mehr Flexibilität für Freelancer.
Kapazitätsgrenze überschritten
Fast die Hälfte der Freelancer (43 %) lehnt Projekte aus Gründen der Kapazität ab. Ist die nächste Zeit ohnehin schon voll verplant und laufen Projekte über einen längeren Zeitraum, lässt sich hier nichts machen – selbst, wenn ein Projekt sehr lukrativ wirkt und das Freelancer-Profil zu einhundert Prozent passt. Da können selbst erfahrenste Recruiter nichts machen.
Arbeitsweg zu weit
Wieder einmal zeigt sich: Remote-Arbeit ist das Modell der Zukunft. Ganze 32 Prozent der Freelancer würden ein Projekt ausschlagen, wenn der Arbeitsweg zu weit ist. Deshalb sollten Unternehmen klar auf mobile Arbeit setzen oder, zur Not, ein hybrides Modell in Betracht ziehen.
Auch hier gilt: Ist die Anwesenheit in Persona dringend erforderlich, lässt sich wenig machen. Man lässt sich allerdings auch gute Freelancer durch die Finger gleiten.
Ruf des Unternehmens zu schlecht
Jeder fünfte Freelancer (20 %) würde ein Projekt ablehnen, wenn dem Unternehmen ein schlechter Ruf vorausgeht. Berechtigterweise zögern Selbstständige, wenn andere Mitarbeiter oder Freelancer vor der Zusammenarbeit warnen.
Etwa, wenn Rechnungen nicht rechtzeitig bezahlt werden, Arbeit nicht fair entlohnt wird oder Projekte auf andere Weise nicht reibungslos ablaufen. An der eigenen Reputation zu arbeiten (und das nicht nur wenn man gute Freelancer an Land ziehen möchte) sollte also eine Priorität für Unternehmen sein.
Projektinformationen unzureichend
20 Prozent der von uns befragten Freelancer lehnen Projekte ab, wenn sie keine klaren Informationen enthalten. Für Unternehmen bedeutet das, dass sie unbedingt auf eine klare Beschreibung der Aufgabengebiete achten sollten.
Welche Skills soll der gewünschte Freelancer haben, was muss er im umzusetzenden Projekt leisten und was genau bietet das Unternehmen? All diese Fragen sollten schon in der Ausschreibung beantwortet werden.
Weitere Gründe zur Ablehnung von Projekten
Was treibt Freelancer weiter dazu, Projekte abzulehnen – selbst, wenn die Auftragslage aktuell schwierig ist? Hier die meistgenannten weiteren Gründe:
- 16 %: Fachliche Herausforderung zu gering
- 12 %: Sprachbarriere zu groß
Außerdem wünschen sich 83 % der Freelancer, dass Unternehmen mehr auf Digitalisierung von Geschäftsprozessen setzen. Das vereinfacht ihre Zusammenarbeit als auch die Arbeit der Freelancer an sich.
FAQ
Was ist der häufigste Fehler in Projektausschreibungen?
Ein zu niedriger Stundensatz: laut Freelancer Kompass 2025 ist das der Hauptgrund, warum sich 77 % der Freelancer nicht auf ein Projekt bewerben oder ein Projekt ablehnen.
Wie kann eine gute Projektausschreibung aussehen?
Sie sollte klar beschreiben, welche Aufgaben anfallen, welche Skills erforderlich sind, welche Laufzeit und welches Budget vorgesehen sind und möglichst Flexibilität (z. B. Remote-Optionen) bieten.
Warum ist Remote-Arbeit so wichtig?
Mehr als die Hälfte der Freelancer bevorzugt Remote-Projekte. Diese bieten mehr Freiheit und ermöglichen Auftraggebern Zugang zu einem größeren Talentpool. Freelancer entscheiden sich schließlich für die Selbstständigkeit, weil ihnen unter anderem Flexibilität und Unabhängigkeit sehr wichtig sind. Müssten sie vor Ort sein, wäre beides nicht mehr gegeben.
Wie kann ich als Auftraggeber mehr Bewerbungen erhalten?
Mit realistischen Stundensätzen, klaren Aufgabenbeschreibungen, flexiblen Arbeitsmodellen und einem professionellen Auftreten sowie einem guten Ruf – besonders unter Freelancern. So wirken Ausschreibungen seriös und anziehend für Top-Freelancer.